Was machte Moses nun aber die vierzig Tage lang auf dem Berg? Im Wesentlichen war er Zeuge erstaunlich euphorischer Umzugsvorbereitungen. Gott meinte es wirklich ernst mit seinem Volk und wollte künftig mit ihm zusammenleben. In einem Heiligtum „in ihrer Mitte“. Dieses sollte aus Akazienholz bestehen und damit übrigens aus einem anderen Holz als Noahs Arche, für die Gott Tannenholz verwenden ließ.

Tatsächlich hatte er ganz genaue Vorstellungen: „Sie sollen eine Lade aus Akazienholz machen! Überzieh sie mit purem Gold innen und außen sollst du sie überziehen. Bring daran ringsum eine Goldleiste an! Gieß für sie vier Goldringe und befestige sie an ihren vier unteren Ecken. Fertige Stangen aus Akazienholz an und überziehe sie mit Gold! Steck die Stangen durch die Ringe an den Seiten der Lade, sodass man die Lade damit tragen kann! Die Stangen sollen in den Ringen der Lade bleiben; man soll sie nicht herausziehen.“

Ähnlich exakt äußerte er sich auch zu Tischen, Leuchtern, Lampen, Altären, Zelttüchern und allen anderen Teilen seines Heiligtums. Er hatte wirklich jede Kleinigkeit bedacht und erläuterte sie Moses in epischer Detailversessenheit.

Gott hatte aber nicht nur für sein Heiligtum genaue Vorstellungen, sondern auch für die Gewänder der Priester und die Zeremonie, um Priester zu werden. Dafür waren unter anderem ein Jungstier, zwei fehlerlose Widder, ungesäuertes Brot, mit Öl vermengte ungesäuerte Kuchen und mit Öl bestrichene ungesäuerte Brotfladen notwendig.

Auch für die Opferungen auf dem künftigen Altar waren die Vorstellungen eindeutig: Jeden Tag müssen zwei männliche einjährige Lämmer geopfert werden, eines am Morgen und eines am Abend.

So verging die Zeit oben auf dem Berg und es ist interessant, dass Gott zwar nur sechs Tage für die Schöpfung brauchte, aber ganze vierzig Tage, um über die Ausstattung seiner Wohnung zu sprechen. Doch schließlich kam es zur großen Übergabe der zwei Tafeln mit den Zehn Geboten. Moses nahm sie entgegen und machte sich auf den Weg zurück zum Volk, das am Fuße des Bergs wartete. Da ahnte er noch nicht, dass er bald einen furchtbaren Befehl geben würde.

(Fortsetzung folgt…)