Nachdem nun im Markus-Evangelium schon fast alles – bis auf die Auferstehung selbst – anders berichtet wird als im Matthäus-Evangelium, ist es wenig erstaunlich, dass sich das weiter fortsetzt. Jesus begegnete hier nicht mehreren Frauen, sondern nur Maria aus Magdala, die ihm folgte, seitdem er nicht weniger als sieben Dämonen aus ihr ausgetrieben hatte. Als die ersten Berichte bei den Jüngern eingingen, dass Jesus gesichtet wurde, reagierten sie noch skeptisch, bis er ihnen schließlich leibhaftig erschien, als sie zusammen am Tisch saßen.

Er machte ihnen dabei Vorwürfe, warum sie so gezweifelt hatten, wobei er sie im Grunde für eine Vorsicht kritisierte, die er ihnen selbst immer wieder eingebläut hatte. Schließlich würde es viele geben, die sich künftig für ihn ausgeben werden, hatte er gewarnt: „Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es!“

Abschließend gab er den Jüngern noch bekannt, dass sich die Ziele der Mission geändert haben: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der Schöpfung!“ Wobei das Evangelium sich letztlich für jeden Menschen auf eine simple Entscheidung reduzierte: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verurteilt werden.“

Es gab bei dieser Begegnung keine großen emotionalen Momente. Offenbar verabschiedete sich Jesus auch auf äußerst kühle Art – oder überhaupt nicht – von seinen elf verbliebenen Jüngern, da es erstaunlich schnell heißt: „Nachdem Jesus, der Herr, dies zu ihnen gesagt hatte, wurde er in den Himmel aufgenommen und setzte sich zur Rechten Gottes.“

(Fortsetzung folgt…)