Wobei es auch für Jesus hin und wieder Rückschläge gab. Einmal trieb er aus zwei Besessenen die Dämonen aus, die daraufhin eine Schweineherde befielen, die sich sofort diabolisch quiekend in den See stürzte, wo jedes einzelne der Tiere ertrank. Nachdem die Hirten, die nun ohne Lebensunterhalt dastanden, das in ihrer Heimatstadt erzählten, machte sich die ganze Bevölkerung auf den Weg zu Jesus. Die Menschen „baten ihn, ihr Gebiet zu verlassen.“ Offensichtlich hatten sie Angst, dass er noch mehr Schaden anrichtet. In einem anderen

Auch nach der Bergpredigt reiste er durchs Land und machte weiterhin vor allem durch das Heilen und zunehmend durch weitere Wunder auf sich aufmerksam. So ließ er die Jünger mit dem Boot ablegen und blieb noch eine Weile an Land, um seine Gedanken zu ordnen. In tiefer Nacht jedoch bot sich den Jüngern ein schauriger Anblick, da sich ihnen mitten auf dem See eine Gestalt näherte, als würde sie über festen Grund laufen.

Sie brauchten einen Moment, um zu begreifen, dass es sich um Jesus handelte, der auf recht ungewöhnliche Weise zum Boot aufgeschlossen hatte. Wobei seine Jünger durchaus schon Erfahrung damit gemacht hatten, dass der Messias auf dem Wasser die Ruhe selbst blieb. Ihr Boot geriet einige Zeit vor diesem Ereignis in einen Sturm und drohte zu kentern, während Jesus seelenruhig schlief. Erst als sie ihn weckten und er mit einer nachlässigen Armbewegung und einem einzigen Wort das Unwetter beendete, konnten sie wohlbehalten an Land zurückkehren. Mit einem Jesus an Bord, der nichts als amüsiertes Staunen – und wohl ein wenig Verachtung – für all diese Hektik aufbrachte.

Für wen er definitiv nur Verachtung übrig hatte, war für die Pharisäer, die herrschende Priesterklasse. Sie beobachteten das Auftreten dieses neuen Predigers misstrauisch und es sorgte bei ihnen sicherlich nicht für Beruhigung, dass er ihnen von Beginn an äußerst konfrontativ begegnete. So heilte er auch am Sabbat, woraufhin die Pharisäer „den Beschluss fassten, Jesus umzubringen.“ Als er Dämonen austrieb, warfen sie ihm vor, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Er ließ sie wissen, dass sie eine einzige Schlangenbrut seien. Womit er eine Beschimpfung aufgriff, die schon der hingerichtete Johannes der Täufer verwendet hatte.

Doch immer weiter bedrängte sie Jesus und brachten jeden denkbaren Vorwurf an. So warfen sie seinen Jüngern vor, sich vor dem Essen die Hände nicht zu waschen, was gegen die alten Überlieferungen verstoßen würde. Das provozierte einen Streit, in dessen Verlauf Jesus sie als Heuchler und blinde Blindenführer verhöhnte.

Wie aufgeregt die Pharisäer versuchten, Jesus als Scharlatan zu entlarven und wie wenig ihm die mögliche Anerkennung dieser Priesterklasse bedeutete, wurde auch klar, als sie einen Beweis dafür verlangten, dass er der ist, für den er sich ausgibt. Woraufhin Jesus sie nur kurz beschimpfte und sie dann einfach stehen ließ. Ohne ihnen das verlangte „Zeichen vom Himmel“ zu liefern.

(Fortsetzung folgt…)