Nahum konzentrierte sich im Wesentlichen auf drei Warnungen, die in Richtung Ninive ausgesprochen wurden. Jener Stadt, der schon Jona den Untergang angekündigt hatte, der geradezu beleidigt war, als Gott im letzten Moment auf die Vernichtung verzichtete und damit mehr als 120.000 Menschen verschonte. Nahum nun verglich Ninives Zukunft mit der eines Teichs, dem das Wasser davon fließt und wirft ihr vor, eine Stadt der Blutschuld zu sein, wo Lüge und Gottlosigkeit regieren und die „Hurereien der Huren“ die Sitten verdorben haben.

Offenbar hatte Gott aber gar nicht vor, das leuchtende Gegenbeispiel an Anstand und Aufrichtigkeit zu sein, denn er kündigte neben Feuer und Schwert auch Kot an, mit dem er Ninive bewerfen will. Zudem „hebe ich deine Schleppe bis über dein Gesicht und lasse die Völker deine Blöße sehen; / die Königreiche sehen deine Schande.“ Es bleibt ein irritierendes Geheimnis, warum Gott überhaupt Geschlechtsteile erschaffen hat, wenn er sie selbst als Schande bezeichnet und zu erstaunlich vielen Gelegenheiten findet, dass eine öffentliche Enthüllung derselbigen eine angemessene Strafe und Erniedrigung für den Ausgestellten (fast immer die Ausgestellte) darstellt.

(Fortsetzung folgt…)