Gott geht noch genauer darauf ein, warum er so gegen Israel wütet. Vor allem scheint er verblüfft über die Sturheit des Volkes zu sein, „das ich aus Ägypten herausgeführt habe“. Schließlich zählt er eine Reihe von Maßnahmen auf, die er schon durchgeführt hatte, um die Israeliten wieder an den Bund mit ihm zu erinnern, den sie nicht mehr pflegten. „Ich ließ euch hungern in all euren Städten, / ich gab euch kein Brot mehr in all euren Orten“, erklärt er und „ich versagte euch den Regen / drei Monate vor der Ernte“.
Und damit die Menschen auch keinen Zweifel daran haben konnten, dass es sich dabei um göttliche Zeichen handelte, ging er sogar noch weiter: „Über der einen Stadt ließ ich es regnen, / über der anderen nicht; das eine Feld bekam Regen, / das andere nicht, sodass es verdorrte.“ Ja, er setzte sogar seine bewährte Geheimwaffe ein, indem er Heuschrecken die Feigenbäume und Ölbäume kahlfressen ließ. Doch es nutzte alles nichts. Nicht mal die wesentlich brutaleren Maßnahmen, etwa die Pest oder gar „Zerstörung wie die, die Gott über Sodom und Gomorra verhängte“, konnten ein Umdenken auslösen.
Dass die Abkehr vom Bund einen hohen Preis fordern wird, steht also fest, und Gott findet dafür ein griffiges Bild: „Es ist, wie wenn jemand einem Löwen entflieht / und ihn dann ein Bär überfällt; Kommt er nachhause / und stützt sich mit der Hand auf die Mauer, / dann beißt ihn eine Schlange.“ Auch sind ihm die Opfergaben ein Gräuel, die er von Israeliten bekommt, die daneben noch andere Götter verehren, weswegen er ihre Verbannung ankündigt und empfiehlt, dass sie ihren „Sternengott“ und alle anderen Götzen, die sie sich selbst gemacht haben, gleich mitnehmen sollen.
(Fortsetzung folgt…)