„Die Israeliten taten wieder, was in den Augen des HERRN böse ist.“ Für ein Volk, das seit Jahrzehnten von seinen Anführern davor gewarnt wurde, den HERRN zu erzürnen, erzürnte es ihn erstaunlich oft. So auch jetzt, weswegen die Israeliten wieder einmal von einem fremden König unterworfen wurden.
Auch in diesem Fall können sie den Fremdherrscher letztlich abschütteln, was aber nicht der interessanteste Teil dieser Geschichte ist. Dieser besteht darin, dass zwei Frauen die Hauptrolle in diesem Konflikt spielten.
Da wäre zum einen die Prophetin Debora, die den Aufstand (gemeinsam mit dem Feldherren Barak) anführte und erfolgreich abschloss – mit den damals üblichen Gewaltorgien, an deren Ende es immer heißt: „Nicht ein einziger Mann blieb übrig.“
Zum anderen gab es eine Frau mit Namen Jael, in deren Haus sich der von den Israeliten geschlagene Feldherr Sisera versteckte. Kaum, dass er eingeschlafen war, nahm sich die Hausherrin einen Hammer und trieb ihm einen Zeltpflock mit so viel Kraft durch die Schläfe, „dass er noch in den Boden drang.“
Warum genau sie das getan hat, bleibt ein Rätsel, da sie keine Israelitin war und ihre Familie mit der des gerade nach allen Regeln der fehlenden Gastfreundschaft ermordeten Mannes befreundet war.
Letztlich brachte es ihr aber immerhin ewigen Ruhm ein, da sie es mit dieser Tat in das Siegeslied von Debora schaffte und dort nun für alle Zeiten mit diesen Zeilen verewigt ist: „Ihre Hand streckte sie aus nach dem Pflock. / Sie hämmerte auf Sisera ein, zermalmte sein Haupt, / zerschlug, durchbohrte seine Schläfe.“
Wer möchte nicht für eine solche Tat an einem wehrlosen Menschen in Erinnerung bleiben? Damit hatte der Aufstand von Deborah Erfolg gehabt, die dabei viel riskierte und gewann, weswegen es schließlich hieß: „Dann hatte das Land vierzig Jahre lang Ruhe.“ Aber auch vierzig Jahre sind eben nach vierzig Jahren vorbei.
Fortsetzung folgt…