Auch wenn Jesus in den meisten Fällen als Heiler auftrat und Nächsten- und sogar Feindesliebe predigte, heißt das nicht, dass er im direkten Umgang immer sanftmütig blieb oder nur Gedanken der Liebe und Harmonie in sich trug. Im Gegenteil: Er brachte manchmal unvermittelt eine Härte und Unerbittlichkeit zum Ausdruck, die nichts mit Nächstenliebe zu tun hatte.

Er zeigte auch keinerlei Verständnis für den Wunsch eines seiner Jünger, für kurze Zeit die Gruppe zu verlassen, um seinen gerade verstorbenen Vater zu begraben. Mit den wenig empathischen Worten „Lass die Toten ihre Toten begraben“ ging er darüber hinweg (einem anderen verbat er ebenso barsch, auch nur Abschied von seiner Familie zu nehmen, bevor er sich Jesus anschloss).

Jenen Städten, die ihn und seine Jünger abwiesen, sagte er voller Genugtuung voraus, dass es „Sodom und Gomorra am Tag des Gerichts erträglicher ergehen“ werde als ihnen.

Auch stellt er klar, dass er nicht auf die Erde gekommen sei, um Frieden zu bringen, „sondern das Schwert“. Er sei außerdem gekommen, um den Sohn und seinen Vater zu entzweien, die Tochter und die Mutter, die Schwiegertochter und die Schwiegermutter, und stellte bei dieser Gelegenheit auch gleich noch klar: „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.“ Womit er nicht zuletzt die Liebe zu ihm über die Achtung des vierten Gebots stellte.

Für Jesus ergab sich daraus kein Dilemma, denn er hatte eine klare Haltung: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich.“

(Fortsetzung folgt…)